Nicole Klappert

Nicole Klappert

"Mensch Nicole, Du gehst mir doch nicht auf den Sack! Gern lese ich von Dir und freue mich über jede Zeile. Hast Du eigentlich mal überlegt, wieder zu bloggen, damit mehr Menschen in den Genuss kommen...?"

Ich erkenne einen brennenden Zaunpfahl, so ist es nicht, vor allem, wenn ein Exkollege/Freund verzweifelnd damit winkend vor mir im Staub kniet: Während er täglich fünf Seiten zu füllen hat, bricht mein Mitteilungsdrang via WhatsApp und Facebook Bahn, finden meine Gedanken ihn, wo immer er auch ist und wollen: Feedback!!!!!

Vielleicht haben der Lokaljournalismus und ich nie so recht zusammen gepasst, vielleicht gab es auch noch ein paar andere Gründe, jedenfalls: Ich entschied mich für den Abschied vom Redakteursdasein. Nicht so leicht, wie es klingt. Nicht mutig, aber konsequent. Hing auch ein bisschen was dran, alles in allem fast 20 Jahre. Das wird auch nie ganz weggehen: Mädchen aus der Zeitung, das geht, Zeitung aus dem Mädchen, das geht nicht. Die meisten Leute in meinem Umfeld hielten den Tausch Gehalt gegen Ungewissheit natürlich für nur einen mäßig guten. Sie fanden das, kurz gesagt, Scheiße. Ein paar davon sagten mir das immerhin sogar ins Gesicht.

Künftig werde ich wieder ganz öffentlich das tun, was ich immer schon getan habe. Schreiben. Das "Kleingedruckte". Den wahrscheinlich dreizilliardensten Blog. Es gibt eben so verdammt vieles zu erzählen und loszuwerden. Persönliches und Blattkritik, Schelmisches, Schelte. Ich trete gern mit den Menschen, die mich lesen, in Kontakt. Das ist das Mindeste, wenn man ziemlich viel Zeit damit zugebracht hat, aus einem Gedankenklotz ein Bild zu schaffen. Dieses Bild muss nicht jedem gefallen. Aber: "Sie brauchen offenbar Publikum!", sagte dazu jemand, der sich mit so etwas auskennt.

Da bekenne ich mich freudig schuldig.